Eine Einführung in die low carb Ernährung…

Ich beschäftige mich seit 2018 ausführlich mit Ernährung und Gesundheit, darunter spezifisch mit der low carb Ernährung. Anfang 2018 wollte ich ein paar Pfunde verlieren und meldete mich im Fitness-Studio an. (ja die guten Vorsätze und so...) Ich merkte aber ziemlich schnell, dass es mit Sport machen allein nicht getan ist. So begab ich mich in den Dschungel der verschiedenen Ernährungsideologien. Nach längerer Recherche landete ich dann bei der low carb Ernährung und blieb bis heute dabei. Denn aus meiner Sicht ist es nicht nur eine kurzfristige Ernährungsform für eine Diät, sondern es gehört für mich für eine gesunde Lebensweise dazu. Warum verrate ich dir später. Aber beginnen wir jetzt erstmal am Anfang...


Was ist denn die low carb Ernährung überhaupt?

Zuerst einmal ist der Begriff "low carb" nicht genau definiert. “Carbs” sind Kohlenhydrate und gemeinsam mit Fetten unsere Hauptenergiequelle. Im Rahmen einer Low Carb Ernährung werden Kohlenhydrate bewusst reduziert. Die Spanne in der Kohlenhydrate aufgenommen werden liegt von weit unter 50g/Tag bis ca. 100g/Tag, je nach jeweiliger spezifischer Unterart der Ernährungsform. Mit der Aufnahme von Kohlenhydraten, schüttet der Körper Insulin aus. Mit dem Insulin versucht der Körper, die durch die Verstoffwechselung frei gewordenen Zuckermoleküle aus den Kohlenhydraten, aus dem Blut in die Zelle zu transportieren. Denn erst in der Zelle kann der Zucker auch als Energielieferant herangezogen werden. So weit, so gut.

Das Problem liegt allerdings dabei, wenn wir zu viel Zucker bzw. Kohlenhydrate zu uns nehmen. Denn wenn die Bauchspeicheldrüse immer wieder Insulin produzieren muss, weil wir uns den ganzen Tag von zu viel Zucker ernähren, ist irgendwann die Bauchspeicheldrüse überlastet und stellt im schlimmsten Fall seine Tätigkeit ein. Weiterhin kann es dazu kommen, dass sich die Zelle vor so viel Insulin irgendwann verschließt, weil sie gar nicht genug "Kraftwerke" (Mitochondrien) besitzt um den Zucker zu verbrennen. Dies führt dann dazu, dass die Zelle eine Insulinresistenz bildet und gar nicht mehr auf das Hormon reagiert. Und wenn es so weit gekommen ist, haben wir eine Typ 2 - Diabetes.  

Hauptlieferanten für die Kohlenhydrate sind:

  • Nudeln
  • Brot
  • Kartoffeln
  • Reis
  • Zucker
  • Säfte etc.

Wer durch Low Carb Ernährung weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, hält den Insulinspiegel konstant niedrig und ermöglicht dem Körper so, seine Energie aus Fett zu gewinnen.


Wie funktioniert die Fettverbrennung?

Du kannst dir die Kohlenhydrate am besten als eine Art Papierschnipsel vorstellen. Der Körper kann sie ganz einfach "verbrennen". 

Das Fett hingegen kannst du dir eher als Briketts vorstellen. Sie brauchen sehr lang bis sie ans "brennen" kommen. Der Körper braucht viel mehr Kraftanstrengung, um die gespeicherte Energie für sich nutzbar zu machen.

Da der Körper versucht so einfach am laufen zu bleiben wie nur möglich, bevorzugt er die Kohlenhydrate zuerst als Energielieferant und behält sich die Fette für "schlechte Zeiten" in den Depots. Bei den Frauen meist im Bauch-Beine-Po-Bereich. Wenn dann aber, wie bei einer low carb Ernährung, die Kohlenhydratspeicher (im Muskel und in der Leber) den ganzen Tag über eher leer sind, ist der Körper gezwungen, damit er nicht stirbt, sich die Energie aus den Fettdepots zu holen. Und somit verbrennst du dann den ganzen Tag über Fett. Wenn du jetzt auch noch weniger Kalorien aufnimmst, wie du verbrauchst, nimmst du ab. Nimmst du mehr Kalorien zu dir, wirst du auch trotz low carb Ernährung zunehmen. Denn der Körper speichert die überschüssige Energie in deinen Fettzellen für den Fall, dass du mal in eine Hungersnot kommen solltest...


Die Vorteile einer low carb Ernährung

Bei der low carb Ernährung versorgst du deinen Körper mit vielen Nährstoffen. Denn du ersetzt die kohlenhydratreichen Lebensmittel durch nährstoffreiche Lebensmittel, wie Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Salate, Beeren, Nüsse und Co. Diese Nährstoffbomben versorgen den Körper mit allem, was er braucht, um gut zu funktionieren. Eine gute Nährstoffzusammensetzung in der Mahlzeit sättigt besser und nachhaltig, da der Körper nicht nach mehr Nahrung mit fehlenden Nährstoffen verlangen muss. Wer so wie ich noch Haferkleie und Hülsenfrüchte in den Speiseplan einbaut, ist auch mit Ballaststoffen und B-Vitaminen perfekt versorgt. Denn wenn der Körper zu wenig Nährstoffe bekommt, "schreit" er nach mehr Nahrung und du hast Hunger.

Man kann auch mit low carb Ernährung die Diabetes-Erkrankung in die Schranken weisen. Ich selbst habe mittlerweile eine Prä-Diabetes Typ 2. Sprich eine selbst verschuldete Zuckerstoffwechselerkrankung. Durch meine Ernährungsumstellung auf low carb, merke ich selbst wie es jetzt meinem Körper besser geht. 

Ein absoluter Low Carb Vorteil ist der stabile Blutzucker und Insulinspiegel. Die sorgen auch dafür, dass wir uns fitter fühlen und nicht in ein Nachmittagstief fallen. Also mehr Energie und bessere Konzentration.

Es gibt noch viele weitere Vorteile, wie zum Beispiel die reduzierten Entzündungen im Körper durch die erhöhte Aufnahme von Omega-3 Fettsäuren im Gegensatz zu den in hochverarbeiteten Lebensmitteln vorkommenden Omega-6 Fettsäuren. Weiterhin ist positiv zu erwähnen, dass durch den höheren Ballaststoffanteil in der Nahrung die Darmgesundheit massiv profitiert. 


Also low carb gut, alles gut?

Nein leider nicht. Denn durch die nicht vorhandenen Kohlenhydrate in Fleisch, Fisch und Eiern, wird dies in den meisten Rezepten in der low carb Ernährung als Hauptzutat und auch als Eiweißquelle verwendet. Allerdings ist das für mich heute nicht mehr stimmig.

Warum ich mich jetzt low carb und zugleich auch vegetarisch ernähre, erzähle ich dir hier...